Die Inflationsrate in Deutschland hat im Oktober 2021 erneut einen Sprung nach oben gemacht. Laut Statistischem Bundesamt lagen die Verbraucherpreise um 4,5 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Eine solche Teuerungsrate hatte es zuletzt im Oktober 1993 gegeben. Ein Anstieg auf rund fünf Prozent bis Jahresende scheint möglich. Wolfgang Haider, Vorstand der ERL Immobilien AG und Finanzexperte, im Interview.
Herr Haider, was bedeutet die hohe Inflationsrate für Sparer?
Für Sparer bedeutet das konkret, dass ihr Guthaben an Wert verliert. Die Preise steigen bei gleichzeitiger Stagnation der Verzinsung. Die immer weiter verbreiteten Negativzinsen, die von Banken und Sparkassen erhoben werden, verstärken diesen Effekt.
Welche Wege gibt es, dieser Geldentwertungsfalle zu entkommen – gerade auch im Hinblick darauf, dass mittlerweile sogar bei klassischen Anlagen wie Bundesanleihen Negativzinsen anfallen?
Allgemein kann man sich durch Investition in Sachwerte wie Aktien, Edelmetalle oder eben auch Immobilien von der Geldentwertung abkoppeln. Die konservativste Form ist dabei meines Erachtens die Immobilie. Bei steigenden Verbraucherpreisen gehen in der Regel auch Mietsteigerungen einher. Das heißt, die Immobilie ist quasi „inflationsgeschützt“. Ein gutes Beispiel ist insbesondere die Anlage in Pflegeimmobilien, da hier in der Regel eine automatische Anpassung der Mieten an den Verbraucherpreisindex bis zu einem Grad erfolgt. Wichtig ist bei Sachwerten aber immer ein langfristiger Anlagehorizont, egal, für welche Anlage man sich letztlich entscheidet.
Größter Preistreiber in Deutschland sind die Energiekosten. Sie lagen im Oktober 18,6 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Im Winter nicht heizen, ist keine Option. In einem energieeffizienten Haus zu wohnen aber schon?
Die einfachste Art, Energiekosten zu sparen ist immer die, möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Je weniger Energie eine Immobilie verbraucht, desto geringer ist der Effekt bei etwaigen Energiepreissteigerungen.
ERL baut Gebäude mit sehr guter Energieeffizienz, wie KfW55 oder KfW40. Was heißt das genau?
Das bedeutet, dass diese Gebäude lediglich 55 beziehungsweise 40 Prozent des gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) zugelassenen Primärenergiebedarfs verursachen. Hier zahlt sich insbesondere auch der Einsatz erneuerbarer Energien aus, zum Beispiel eine Pelletheizung.
Demnach könnte es also durchaus lohnen, sein in die Jahre gekommenes Häuschen gegen eine neue, energieeffiziente Wohnung „einzutauschen“?
Absolut. Gerade, wenn eine Familie weniger Platz braucht, weil die Kinder ausziehen, verbleiben im Haus oft ungenutzte Flächen, die trotzdem unterhalten und vor allem geheizt werden müssen. Ein Umzug in eine hochwertige und energieeffiziente Wohnung kann hier viele Vorteile bringen. Und auch Gebrauchtimmobilien sind derzeit sehr gefragt, da sich gerade junge Familien oft keinen Neubau leisten können.
Auch gewährt die KfW günstige Darlehen und legt sogar einen Tilgungszuschuss beim Kauf energieeffizienter Immobilien obendrauf. Was ist hier möglich?
Die KfW gibt Anlegern bei der Investition in eine energieeffiziente Neubauwohnung aktuell je nach Effizienzklasse Zuschüsse von 18.000 bis 37.500 Euro.
Und je besser die Energieeffizienz, desto höher die Förderung?
So ist es. Bei ERL ist es seit Jahren Standard, energieeffiziente Gebäude zu bauen. Wir haben uns dazu entschlossen, künftig – soweit möglich – sämtliche Gebäude in der besten Effizienzklasse zu errichten.
Zumal ja auch, wie erst Anfang November bekannt wurde, die Neubauförderung für das Effizienzhaus/-gebäude 55 zum 1. Februar 2022 eingestellt wird.
Das ist richtig. Anträge können aber noch bis Ende Januar 2022 gestellt werden. Maßgeblich hierfür ist das Datum der Antragstellung. Wer also noch rasch in den Genuss einer staatlichen Förderung in diesem Segment kommen will, dem empfehle ich den Erwerb einer zukunftsgerechten Wohnung im Seniorenpark Bad Gögging.
Wie gehe ich nun am besten vor, wenn ich mich für einen KfW-Kredit – etwa für den Kauf einer ERL-Immobilie – interessiere?
Wir legen großen Wert darauf, es unseren Anlegern so leicht wie möglich zu machen. Das heißt, dass diese, sobald sie sich für den Kauf einer Immobilie entschieden haben, die bereits von unserem Energieberater erstellten Unterlagen vollständig erhalten. Dann fehlt nur noch der Gang zur Hausbank, die den Darlehensantrag elektronisch bei der KfW einreicht. Alles sehr schlank und ohne viel Aufwand.